Der im Volksmund so genannte „Domplatz“ im Zentrum Hamburgs ist ein Ort mit einer einzigartigen Geschichte und soll nun mit „Hammaburg-Platz“ benannt werden.

Dr. Gunter Böttcher, Fraktionsvorsitzender der CDU-Bezirksfraktion Hamburg-Mitte: „Geschichte und Archäologie ist überall in Hamburg vorhanden. Die Archäologie liegt geradezu unter unseren Füßen, aber sie wird bislang in Hamburg mit Füßen getreten. Dem Kulturerbe fühlen wir uns verpflichtet und wollen Hamburgs historische Wurzeln mit dem ‚Hammaburg-Platz‘ ins Gedächtnis schreiben.“

Der Platz im Herzen Hamburgs ist einer der wichtigsten Orte der Hamburger Frühgeschichte: Vor mehr als 1000 Jahren lag hier die Keimzelle Hamburgs, die legendäre Hammaburg. An kaum einem anderen Ort in Hamburg reichen archäologische Schichten so tief, wie im Kern der Hamburger Altstadt. Von Beginn an soll sie ein Handelsplatz gewesen sein. Im 9. Jahrhundert wurde die Befestigungsanlage auf einen Durchmesser von 75 Metern erweitert. Sie lag verkehrsgünstig an Elbe und Alster.

In den Namen von Straßen und Plätzen spiegelt sich die Geschichte einer Stadt wider, und sie werden damit zu ganz besondere Denkzeichen. Nicht nur der Platz (mit der Flurstück-Bezeichnung 1808 der Gemarkung Altstadt Nord) selbst erfährt dadurch eine Aufwertung, auch der neue Name wird schnell in und über Hamburg hinaus bekannt sein, hält er doch den Ursprung Hamburgs in Erinnerung.

Mit der Benennung in „Hammaburg-Platz“ werden endlich die mittelalterlichen Spuren Hamburgs vergegenwärtigt.

Der Platz selbst ist inzwischen mit seiner historischen Identität der Stadt Hamburg erforscht. Die Platzgestaltung sieht heute eine Ummantelung von stählernen Wallabschnitten vor, die genau den einstigen Wall der Hammaburg nachzeichnet. Zusammen mit der unmittelbar angrenzenden Außenstelle des Museums am „Bischofsturm“ bis hin zur 1021/1023 errichteten „Neuen Burg“ am heutigen Nikolaifleet und dem auf dem Hopfenmarkt in Planung befindlichen „Museum Neue Burg“ mit dem sog. „archäologischen Fenster“ wird Hamburgs Frühgeschichte sichtbar und erlebbar.

Von der Benennung sind keine Anlieger betroffen, da der Platz offiziell ohne Namen ist. Schon 2006, während der laufenden Hammaburg-Ausgrabungen hat Helmut Schmidt, Hamburgs Ehrenbürger an der damals geplanten Bebauung des Platzes kritisiert, der Entwurf nehme weder auf die Geschichte des Platzes Rücksicht, noch auf Tradition und das städtebauliche Umfeld. Mit der Benennung des Platzes in „Hammaburg-Platz“ besinnt sich die Stadt Hamburg auf ihre Wurzeln, die genau hier ihren Anfang nahmen. Die wissenschaftliche Gewissheit darüber besteht seit wenigen Jahren, und mit der Benennung „Hammaburg-Platz“ soll nunmehr auch dieses Traditionsbewusstsein dokumentiert werden. In Kürze wird es auf dem Platz auch Info-Stelen zur Historie der Hammaburg geben.

Weitere Informationen, Hammaburg-Bilder und Drohnenaufnahmen des Platzes erhalten Sie über den Presse-Link des Archäologischen Museums Hamburg (AMH):https://amh.de/museum/presse/