Der Sozialraumentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte tritt aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Obdachlosigkeit in der Hamburger Innenstadt aktiv entgegen und finanziert das Modellprojekt „Quartiersbezogene aufsuchende Arbeit für Menschen in besonders prekären Lebenslagen“.
Hierzu der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Gunter Böttcher:
„Es besteht ein absoluter Handlungsbedarf und die Belastung gerade für die City ist derzeit enorm. Da wir mit den vorhandenen Konzepten und Angeboten nicht weiterkommen, müssen neue Ideen und effektive Lösungsansätze gefunden werden. Das Ziel aller Akteure muss eine Verbesserung der Situation sein und vor allem eine Verbesserung für die Menschen, die auf der Straße leben.“
Die Obdachlosigkeit in der Hamburger Innenstadt ist in den letzten Jahren sichtbarer geworden. Trotz bestehender und immer wieder ergänzter Angebote von Einrichtungen wie dem Pik As und der Straßensozialarbeit, ist die Situation für Menschen auf der Straße in den vergangenen zwei Jahren zunehmend schlechter geworden. Im Austausch zwischen Anwohnenden, Gewerbetreibenden und den sozialen Einrichtungen sind sowohl die Notlagen der Obdachlosen als auch die Beschwerdelagen vor Ort deutlich geworden. Die Bezirksversammlung sieht sich nun verstärkt in der Verantwortung, sich dieser
Themen anzunehmen.
Stefan Busch, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Bezirksfraktion:
„Wir wollen Obdachlosigkeit verringern und perspektivisch beenden. Das Modellprojekt mit aufsuchender Beratung und Betreuung für obdachlose Menschen ist eine weitere Initiative der Bezirkskoalition, die persönlichen Lebenslagen zu verbessern. Betroffene erhalten bedarfsgerechte Unterstützungsangebote (Wohnungsvermittlung, Sozialberatung, u.a.). Gleichzeitig wollen wir die Konflikte, die durch Obdachlosigkeit mit Anwohnern und Gewerbetreibenden existieren, lösen.“
Um sowohl der Lage der Obdachlosen in der Hamburger Innenstadt, als auch den Anliegen der Anwohnenden und Gewerbetreibenden gerecht zu werden, wird mit dem Modellprojekt „Quartiersbezogene aufsuchende Arbeit für Menschen in besonders prekären Lebenslagen“ reagiert. Das Modellprojekt soll zunächst Zielgruppen analysieren und feststellen, wie eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Hilfesystems gewährleistet werden kann. Dabei wird das bisherige Angebot auf mögliche Lücken überprüft. Konkret wird eine Vollzeitstelle Sozialarbeit bei einem passenden Träger eingerichtet, die den Kontakt zur Zielgruppe herstellen soll. Als Bindeglied wird diese Stelle Ansprechpartner für alle Seiten. Die Stelle wird zunächst befristet für ein Jahr ausgeschrieben. Das Modellprojekt soll in regelmäßigen Abständen evaluiert und im zuständigen Sozialraumentwicklungsausschuss darauf überprüft werden, ob sich aus dem Piloten neue, wirksame Lösungsansätze ergeben und zukünftig verstetigen lassen.